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Ratgeber

Silikonfugen richtig ziehen.

Dichten
Portrait Rene Schmidt Ramsauer
Von Rene Schneider
Helle Küche mit schwarzen Elementen, Wandfliesen aus Marmor und hellen Holzfassaden

Die Silikonfuge im Bad muss mal wieder erneuert werden und die neue Küchenarbeitsplatte wartet auf Ihre Montage? Mit dem richtigen Werkzeug, einer Portion Fingerspitzengefühl und fachlichem Know-how gelingt jedem Heimwerker eine fachgerechte Silikonfuge.

Die Auswahl des richtigen Silikons.

Bevor es an das Verfugen geht, sollten Sie das richtige Silikon für Ihr Anwendungsfeld auswählen. Im Sanitärbereich empfehlen wir Dichtstoffe mit fungiziden Inhaltsstoffen, um Schimmelbildung vorzubeugen. Für Fugen in der Küche sollten Sie die hohen Temperaturen beim Kochen und Backen berücksichtigen. Und auch für den Außenbereich gibt es spezielle Silikone, die Wind und Wetter langfristig standhalten. Auch der Untergrund spielt für die Haftung der Fuge eine wichtige Rolle. Wählen Sie das richtige Silikon für Ihr Material aus und achten Sie vor allem bei Natursteinen darauf, dass keine Weichmacher enthalten sind. Diese würden früher oder später unschöne Randzonenverschmutzungen hervorrufen.

440 Naturstein
Neutral
color-circle 44 Farben
2 Größen
125 Handwerk
Neutral - Oxim
color-circle 20 Farben
3 Größen
315 Anschlussfuge
Neutral
color-circle 3 Farben
2 Größen

Fugendimensionierung.

Die richtige Dimensionierung der Fuge hängt von der Art der Fuge ab:

  • Bei bewegungsausgleichenden Fugen, wie etwa zwischen Badewanne und Fliesenspiegel, müssen die Dimensionen auf die Bewegungsaufnahme ausgelegt sein. Halten Sie dabei einen Mindestquerschnitt von 3 × 5 mm ein.
  • Bei Bodenfugen sollte die Fugenbreite gleich groß sein wie die Fugentiefe.
  • Bei Anschlussfugen sollte die Tiefe in etwa der Hälfte der Breite entsprechen. Für die Regulierung der Fugentiefe kann die Fuge mit einem Rundprofil hinterfüllt werden.
Illustration einer Fuge mit Beschriftung von Fugenbreite und Fugentiefe mit grün visualisierten Kleber.

So ziehen Sie eine fachgerechte Fuge.

Bevor Sie mit dem Ziehen der Fuge starten, sollten Sie das passende Werkzeug parat haben. Sie benötigen: Glättmittel, Abklebeband, Cuttermesser, ggf. Primer, Fugenkratzer und Silikonspachtel.

Illustration zweier Quadrate die einen sauberen Untergrund visualisieren.

Untergrund vorbereiten

Die Haftflächen müssen tragfähig, trocken, staub- und fettfrei sein. Die Verträglichkeit des Dichtstoffs mit dem Untergrund ist zu prüfen.

Illustration zweier Quadrate bei der die Kanten mit roten Tape abgeklebt werden.

Fugenränder abkleben

Die Fugenränder exakt mittels Flachkreppband beidseitig abkleben. Klebeband gut andrücken, damit es nicht verrutschen kann. 

Illustration zweier Quadrate, bei der die Oberfläche mit roter Farbe bestrichen wird.

Grundierung

Bei schlechter Haftung muss der Untergrund mit einem Voranstrich grundiert werden. Haftanstrich gut aufrühren oder schütteln. Unverdünnt mit einem Pinsel oder Lappen auf die Haftflächen auftragen. Behandelte Flächen vor Feuchtigkeit und Staub schützen. Nach ausreichender Ablüftzeit (siehe Etikett) kann der Dichtstoff aufgetragen werden. Haftanstriche sind filmbildend und können nach der Aushärtung nicht mehr entfernt werden. Daher vorsichtig verarbeiten, um Verunreinigungen (Gelbverfärbung, Fleckenbildung) zu vermeiden. Vorsicht bei lösungsmittelempfindlichen Materialien wie pulverbeschichtete Oberflächen, Sanitärkunststoffen, Styropor etc.

Illustration zweier Quadrate mit einer Rundschnur im Zwischenraum und rot bestrichener Oberfläche.

Profile bei zu tiefen Fugen

Ist die Fuge zu tief, müssen Sie vor dem Silikon eine Rundschnur in die Fuge legen. Wählen Sie die Rundschnur entsprechend der Fugenbreite aus und platzieren Sie diese in der Fuge. Bei der Einbringung der Profile in die Fugen muss darauf geachtet werden, dass dieses ca. 25 % komprimiert wird. Das Platzieren der Schnur darf nicht mit einem scharfen Gegenstand erfolgen, da sonst die Oberfläche verletzt wird und sich Blasen bilden können.

Illustration einer Kartusche die mit Hilfe eines Cuttermessers schräg abgeschnitten und passend zur Fugenbreite geöffnet wird.

Kartusche öffnen

Gewindezapfen von der Kartusche entfernen und die Düse je nach Fugenbreite schräg zuschneiden.

Die Illustration zeigt, wie die Kartusche den Silikon in den Hohlraum einbringt.

Silikon einbringen

Jetzt können Sie den Dichtstoff präzise und gleichmäßig in die Fuge füllen. Achten Sie dabei auf die Verarbeitungszeit.

Die Illustration zeigt, wie die Fuge mit Hilfe eines Spachtels und Glättemittel glatt gestrichen wird.

Fugen glätten

Tragen Sie das Glättmittel auf der Fuge auf und ziehen Sie mit einem Spachtel in einem Zug über die Fuge. Achten Sie darauf, dass kein Glättmittel in die noch nicht mit Silikon gefüllte Fuge läuft.

Die Illustration zeigt, wie der Klebestreifen entfernt wird und die Fuge aushärtet.

Klebeband abziehen und Fuge trocknen lassen

Ziehen Sie das Klebeband noch vor der Bildung einer Haut vorsichtig ab. Danach sollten Sie die Fuge bis zum vollständigen Aushärten nicht berühren.

Portrait Rene Schmidt Ramsauer
Von Rene Schneider